Total verrückter Einfall heute morgen: lasst uns zwei roller von gegenüber leihen und die Insel unsicher machen. Für andere vielleicht normal aber nicht für mich: es ist das erstmal seit 46 Jahren, dass ich mich selbstverantwortlich auf einer zweirädrigen Maschine bewege. Moni ist das gewöhnt, die hat sogar einen Führerschein für sowas. Deswegen muss sie vorausfahren und ich wie majas Willis hinterher. Ziel ist heute das bronzezeitliche "Pompeji": akrotiri.
Unser timing ist besser als gestern. Es ist Dienstag und die Ausgrabung ist offen. Es ist 2014 und die Ausgrabung hat wieder eröffnet. Auch hier waren wir schon 2002, danach wurde ein Mensch von dem einstürzenden Dach der Anlage erschlagen. Das war schon damals absehbar, weil sie war echt in einem schlechten zustand. Ganz anderes präsentiert sie sich heute: man kann richtig in der ca. 3700 Jahre alten Stadt unterirdisch rumlaufen, alles gut beleuchtet und ein viel größeres Gelände erschlossen als damals. So Lob ich mir den Einsatz von EU- Fördermitteln! Immerhin wurde hier das älteste Bett europas gefunden, dass sich in der Konstruktion nicht sonderlich von den heutigen unterscheidet: die "wiege" unserer Zivilisation! Ach ja, und Wein hatten sie natürlich auch schon...
Was bisher geschah...
Nachdem Leutnant Kapitän Commander Chickenwings sich auf der Neuseeländischen Nordinsel nach vier monströsen Comebackkonzerten der unglaublichen 20MeterBreit in seine Einzelteile aufgelöst hatte, rematerialisierte er in menschlicher Form bereits zwei Tage später auf der Südinsel und versucht nun als Körg sich neu zu finden. An seiner Seite steht M-Girl, die mit ihren Therapiestrahlen den Heilungsprozess unterstützt.
Dienstag, 9. September 2014
Tag 2: Mit dem Roller in die Bronzezeit
Montag, 8. September 2014
Tag 1: der berg hinterm pool
Das ist er, der Berg hinterm pool. Da waren wir schon mal 2002 drauf, allerdings von der anderen Seite. Oben drauf ist alt-thera, eine der schönsten hellenistischen Städte, deren Ruinen man so schauen kann. Doch der weg nach oben führt über 300 steinige Höhenmeter. Da freut man sich über einen wolkenverhangenen himmel. Oben ist ein Imbiss wagen, an dem wir unseren ersten frappe Metrio des Urlaubs konsumierten. Auf dem weg dorthin kamen uns zu erst viele griechische Männer entgegen, beladen mit griechischen Spezialitäten. Etwas nachhängend zwei ältere französische Damen, die uns versuchten auf englisch in französisch zu erklären, dass es bei der Felsenkapelle auf der Hälfte des Weges griechische Spezialitäten gäbe. Und der Wein! Seit gestern, aber heute nur bis mittag. Wir sollten uns beeilen! Allerdings war da schon halb eins und die Spezialitäten bereits wieder mit den einheimischen im Tal. Aber der Wein!
Egal, wir lassen die Kapelle links liegen, trinken den besagten frappe und freuen und auf die spitzenausgrabung, die allerdings montags geschlossen hat. Da fällt es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass die Toilette kaputt ist. Weil man kommt da am Montag eh nicht hin.
Zurück am Strand kaufen wir uns eine Tüte lecker kaltes mythos und diesmal passiert es gleich am ersten Tag: ich werde für einen Griechen gehalten. Mein mit Inbrunst dahin geschmettertes "jassas" klang so überzeugend für den einheimischen, sagt er. Es ist wie heimkommen.